Mit einem Bein ist Mutta noch im katholischen Heim. Mit dem anderen schon im Leben draußen. Mit Schwester und Freundinnen macht sie zum ersten Mal richtig Urlaub: Es wird DER Urlaub! Budapest und Balaton. DDR-Traumurlaub. Auch wenn die Frauen keen Jeld haben – das wird super!
Danach beginnt das “normale Leben”: Mann, Hochzeit, Kind. Liebe? Das weiß Mutta heute nich mehr so genau, ob die auch dabei war. Vielleicht. Aber nich lange. Der Frust kommt bald. Aber dafür auch Arbeit und ein Kindergartenplatz. Dass Frauen mit Kind arbeiten gehen – dit war keen Thema in der DDR! Und dass man sich scheiden lassen kann: Ooch nich! Warum also noch länger Frust schieben und ausharren? “Ab durch die Mitte!”
Mutta war ja sowieso schon alleinerziehend. Irgendwie. Sagt sie. Alles versorgen. Rennereien nach der Wohnung. Anstehen wegen allem. Beziehungen spielen lassen, “wenn de ma wat wolltest”: Tempotaschentücher, Pflaumenmus – oder ein Farbfernseher!
Zum Glück meldet sich da die Tante aus Kanada. Die guckt doch auch so gern Dallas und Denver-Clan. Und findet: Noch schwarz-weiß gucken? Das geht auf keinen Fall! Leider findet die Stasi die Briefe der Tante auch ganz schön spannend… Am Ende ist es aber wie Weihnachten im Herbst. Und Mutta steht mit kanadischen Dollars im Intershop!
Insgesamt wurschtelt sich Mutta ziemlich erfolgreich durch ihren DDR-Alltag. Klar! Ihr Motto ist ja auch: “Wenn de musst, musste!”
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